Bildung, Kunst & Gesellschaft
Epochen der Architektur
Die Hochzeit der Romanik fing 1000 an und ging bis 1250. Sie war die erste bekannte Stilepoche.
Die Merkmale sind:
massive Bauwerke mit halbkreisförmigen Bögen für Fenster und Öffnungen. Ihr Baustil kam in der Regel in sakrale Bauwerke wie Kirchen, Klöster und Burgen zum Tragen.
Die Gotik wurde erstmals im Jahr 1140 dokumentiert und begann somit bereits in der Zeit der Romanik. Diese Stilepoche dauert bis zum Jahr 1530.
Merkmale:
filigrane, hochstrebende Bauwerke mit Spitzbogen, Maßwerk und Strebewerk. Vorzutreffen in Sakralbauten sowie Rathäusern, Stadttoren und Burgen.
Der Übergang von der Gotik zur Renaissance war fließend. Die Renaissance begann bereits im Jahr 1420 und fand ihren Weg bis hinein in das 16. Jahrhundert. Die Renaissance galt als Wiedergeburt der Antike.
Merkmale:
Gekennzeichnet durch das Bemühen um eine Wiederbelebung der kulturellen Leistungen der griechischen und römischen Antike. Römische Baukunst diente als Vorbild und die Baumeister griffen die Bauelemente des alten Roms auf.
Der Barock stellt eine Stilepoche dar, die gegen Ende des 16. Jahrhunderts begann und ziemlich exakt 200 Jahre andauerte. Der Baustil wurde bis in das Jahr 1770 hinein aufgegriffen.
Merkmale:
Prunkvolle Paläste, Kirchen und Schlösser mit großzügigen Parkanlagen, die den feudalen Lebensstil der Fürsten und des Klerus repräsentierten.
Eine eher kurze Periode wird dagegen dem Rokoko zugeordnet. Rokoko ist eher ein Stil des Barocks. Dieser Baustil begann 1730 und ging bis hinein in das Jahr 1780. Damit überschnitt sich der Rokoko fast mit dem Barock.
Merkmale:
„leichter“ als Barock, verspielt, verzierter, eher ein Dekorationsstil.
Stammt von dem französischen Wort "Rocaille", was so viel wie "Muschelwerk" bedeutet.
Der Klassizismus von 1780 bis 1850 schloss sich direkt an den Rokoko an. Eine Form des Klassizismus ist der Biedermeier. Greift auf schlichte Formen zurück.
Merkmale:
Nachahmung antiker Vorbilder, strenge und klare Linien, einfache Formen, strukturierte Gliederungen (Kreis, Säulen, Quadrate, Dreiecke).
Der Baustil des Historismus begann 1850 und endete 1900. Auch in späteren Jahrzehnten wirkten historistische Motive nach. Beispiele hierfür sind der Neoklassizismus, sozialistische Klassizismus oder die
Heimatschutzarchitektur.
Merkmale:
Nachahmung verschiedener historischer Baustile wie z.B. der Romanik, Gotik, der Renaissance, des Barock und des Rokoko.
Der wohl kürzeste Baustil, mit der Dauer von 20 Jahren, war der Jugendstil. Er hatte seine Zeit von 1890 bis 1910 und wurde direkt durch die Moderne ersetzt.
Merkmale:
dekorative geschwungene Linien, großflächige, florale Abstraktionen sowie geometrische Formen. Neben Tieren und mythologischen Gestalten galten Frauendarstellungen zu den beliebten Hauptmotiven der Stilrichtung.
Als Moderne werden die Gebäude bezeichnet, die seit 1900 gebaut werden. Moderne bezeichnet historisch einen Umbruch in zahlreichen Lebensbereichen gegenüber der Tradition. Man spricht auch von einem Stilpluralismus. Er umfasst Strömungen wie Expressionismus, Impressionismus, Symbolismus, Dekadenz, Neuromantik, Dadaismus, Jugendstil und Ästhetizismus.